Jeder Zahn besteht aus einer Zahnkrone, die oberhalb des Zahnfleischs sichtbar ist und einer Zahnwurzel, die sich im Knochen befindet. In der Zahnwurzel befinden sich die zuführenden und ableitenden Gefäße, die den Zahn mit Nährstoffen versorgen. Diese beiden Elemente innerhalb des Zahnes werden als Pulpa bezeichnet. Die Pulpa befindet sich in einem Hohlraum der Zahnwurzel, dem sogenannten Wurzelkanal. Dringen durch eine tiefe Karies oder Traumata Bakterien bis in die Tiefe des Zahnes ein und gelangen in den Wurzelkanal, können sie dort eine Entzündung hervorrufen.
Merkmale einer Entzündung des Nervs sind meist starke Schmerzen, die entweder periodisch oder permanent auftreten können. Zudem gibt es die Möglichkeit, dass eine Entzündung des Nervs unbemerkt verläuft und das Gewebe des Zahns abstirbt, ohne dass für den Patienten bemerkbare Symptome entstehen. Diese Form der Entzündung macht sich durch eine Entzündung im Knochen oder einem Fistelgang bemerkbar.
Unter einer Wurzelkanalbehandlung (Endodontie) versteht man die zahnärztliche Behandlung zur Erhaltung eines Zahnes, obwohl die Pulpa entzündet oder bereits abgestorben ist. Während einer Wurzelkanalbehandlung wird die Zahnkrone geöffnet und die haarfeinen Wurzelkanäle aufgesucht, das entzündete Gewebe und die Bakterien entfernt. Anschließend wird der Zahn mit einer Wurzelfüllung dicht verschlossen. Je nach Komplexität der Erkrankung und der gewählten Behandlungsmethode liegt die Erfolgsrate zwischen 30 und 90%.
Um die Erfolgschancen bei der Wurzelkanalbehandlung zu erhöhen, arbeiten wir mit sehr flexiblen, bruchsicheren Nickel-Titan-Feilen, um die engen Wurzelkanäle zu reinigen und zu erweitern. Zusätzlich haben wir die Möglichkeit, die Länge der Kanäle zuverlässig endometrisch zu bestimmen, welches zu einer Reduzierung der Belastung durch Röntgenstrahlen während der Behandlung führt. Zudem können wir die desinfizierende Spüllösung mittels Ultraschall aktivieren, sodass diese auch in die kleinsten Verästelungen der Kanäle gelangt und eine gründliche Reinigung sicherstellt. Anschließend werden die Kanäle mit einem biokompatiblen Naturprodukt, der sogenannten Guttapercha, dicht verschlossen.
Wurzelkanalbehandelte Zähne sind stark geschwächt, da durch die Behandlung eine große Kavität entsteht. Es kann also passieren, dass der Zahn bei starker Belastung während des Kauens frakturiert. Um dies zu vermeiden, sollte in den meisten Fällen nach einer gewissen Wartezeit der wurzelkanalbehandelte Zahn mit einer höckerumgreifenden Versorgung versehen werden.